Wir hatten wir großartige Möglichkeit, das ORF Zentrum mit Fr. Prof. Hanappi zu besuchen. Im Zuge der „Stöckl Live“-Sendung konnten wir einen bedeutenden Einblick in das Leben mit Demenz bekommen. Die Sendung dauerte etwa 2 Stunden und war durch Interviews, kurze Filmausschnitte, informative Frequenzen und Expertenrunden abwechslungsreich gestaltet.
Zu Beginn erklärte Fr. Stöckl, was Demenz eigentlich ist: Eine Erkrankung die dem Betroffenen schleichend die Selbstständigkeit entzieht. Vom Beginn, wo man mal Termine oder auf das kochende Essen vergisst bis hin zum Ende, wo der Mensch seine Verwandten nicht mehr erkennt und vergisst wie man sich anzieht oder wie das Duschen funktioniert.
Daraufhin wurde uns ein Ehepaar vorgestellt, bei welchem die Frau an Demenz erkrankt ist. Mit beiden wurden ein paar Worte ausgewechselt und zum Schluss konnte man sagen: Die Krankheit ist natürlich präsent aber völlig irrelevant, wenn man zusammen gut lachen kann und einem die liebevollen Umarmungen Kraft schenken. Begonnen hat alles übrigens am Christkindlmarkt, mit dem Satz: „Haltet euch an den Händen, dann könnt ihr euch nicht verlieren“ .
Anschließend wurde ein Interview mit Sophia geführt, die ihren demenzerkrankten Vater seit mittlerweile sieben Jahren pflegt. Sie hat uns über die schwierigen Entscheidungen aufgeklärt, die sie aus jetziger Sicht, in zu jungen Jahren treffen musste. Außerdem repräsentiert sie die „young cares“ und damit alle jungen Erwachsenen, die ein Elternteil pflegen. Sie erzählt auch von den Hürden, die sie durch die fehlende Diagnose ihres Vaters überwältigen mussten und wie sich das Leben als Angehörige gestaltet. Mit Prof. Stögmann und Prof. Meryn wurde daraufhin über die Diagnostik und die ersten Schritte gesprochen, die im Falle einer Erkrankung wichtig sind.
Ein Augenmerk wurde dann noch, wie von Sophia bereits angesprochen, auf die Angehörigen und zumeist auch Pflegenden gelegt. Meteorologin Christa Kummer und Demenz- Botschafterin Johanna Constantini erzählten beide von ihren Erfahrungen mit ihren Vätern und wie schwierig es war, diese gravierende Veränderung zu akzeptieren. Das Gefühl, welches man spürt, wenn man merkt das einen der eigene Vater während einem Gespräch nicht als Tochter wahrnimmt, hat beiden sehr zugesetzt.
Mit der nächsten Interview Partnerin wurde das Thema der Pflege und der Unterstützung weiter thematisiert. Eine Frau erzählte von ihrer Mutter und wie prekär sich die Situation im Tagesheim gestaltet. Ihre Mutter wird mit Medikamenten ruhiggestellt, obwohl sie nur eins möchte: zuhause sein. Und genau das gestaltet sich durch den Mangel an Fachkräften schwieriger denn je.
Eine Dame, die in einer leitenden Position in solch einer Tagesstätte arbeitet, erklärte daraufhin, wie problematisch die Demenz in solchen Situationen ist und die Pfleger in einer Zweckmühle bringt. Die Menschen sind oft sehr verwirrt und können ihre Empfindungen und Wünsche nicht mehr richtig ausdrücken. So kommt es oft dazu, dass sie diese Bedürfnisse anders klarstellen: Frauen wollen, zum Beispiel, oft nachhause zu ihren Kindern, obwohl diese schon erwachsen sind und selbst Kinder haben. Warum? Weil sie sich an ihre Zeit als führsorgliche Mutter erinnern und dem nachgehen wollen.