Da wir sehr früh ankamen, spazierten wir durchs Schneegestöber, bevor wir den Pavillon V betreten konnten. Magdalena, unsere Workshopleiterin vom DÖW, erzählte uns Spannendes über das Gebäude und die Umgebung. Die Pavillons gehörten zu einer psychiatrischen Anstalt, die im 19. Jahrhundert eine der fortschrittlichsten Krankenanstalten Europas gewesen war. Doch in der Zeit des Nationalsozialismus wurden in diesem Umfeld Kinder getötet, weil sie als schwer erziehbar oder sogar asozial angesehen worden waren.
Danach zeigte uns die Workshopleiterin Bilder und Steckbriefe von Kindern, die das System überlebt hatten und heute erwachsen sind.
Erkenntnisse der Schülerinnen und Schüler
Dinah meinte: „Es ist sehr traurig, dass diese Kinder keine Chance hatten.“
Am schlimmsten fand Emma, dass die Gehirne der getöteten Kinder in Spiritus eingelegt, noch gegen Ende des 20. Jahrhunderts zu Forschungszwecken verwendet worden waren. Auch die Aktion T4 wurde erklärt. Diese Geheimaktion der Nationalsozialisten führte on Österreich dazu, dass Behinderte nach Schloss Hartheim gebracht und dort getötet wurden.
Zum Schluss des Workshops erstellten die SchülerInnen Plakate, in denen sie das Menschenbild der NS-Zeit ihrem eigenen Menschenbild gegenüberstellten. Die Jugendlichen waren glücklich, dass sich die Zeiten jetzt geändert haben.
Messe in der Otto-Wagner-Kirche
Im Anschluss feierten wir eine Messe in der wunderschönen Otto-Wagner-Kirche. Es war zwar eiskalt, aber „die Schönheit des Gebäudes war beeindruckend“, wie Ciro fand. Vor der Messe erfuhren wir Interessantes über die Kirche, wie z.B. dass die Fliesen an den Wänden nicht nur dem Schmuck des Innenraums der Kirche, sondern auch dazu dienten, die Kirche aufgrund der Verschmutzungen von PsychiatriepatientInnen leicht reinigen zu können.