Ihr Ziel war es zu helfen, die einzigen Informationen, die sie hatten, waren Treffpunkt und Uhrzeit: Blindenmarkt bei Amstetten, 19. Oktober, 13:00.
Mit diesen Angaben starteten Schülerinnen und Schüler der Klasse 2hsa der HLW 23 Sta. Christiana in das Projekt 72 Stunden ohne Kompromiss, der größten Jugendsozialaktion Österreichs, veranstaltet von der katholischen Jugend, youngCaritas und Hitradio Ö3. Über 4.000 Jugendliche in ganz Österreich packten unter dem Motto „Schalt dich ein“ zwischen dem 19.-22. Oktober für soziale Zwecke an.
Die Schülerinnen und Schüler der HLW 23 durften in „ihren“ 72 Stunden auf dem Alexanderhof, einem Pferdehof für therapeutisches Reiten und Voltigieren, anpacken, beim Projekt „Alexanderhof on Tour legt die Basis at Home“, im Detail: das Planen eines Bewegungsgartens für Pferd und Mensch sowie die Vorbereitung eines Festes für Menschen mit Behinderung im Therapiezentrum Ybbs/Donau rund um das Thema Pferd. Daneben übernahmen die Schülerinnen und Schüler auch noch die Verpflegung für die gesamte Gruppe, halfen mit bei der Stallarbeit und gestalteten die Bewegungshalle um.
Der Schüler Tim Hördler sagte bei seiner Eröffnungsrede des Festes im Therapiezentrum: „Wir haben euch heute vier Pferde mitgebracht, 2 echte und 2 Tonnenpferde.“ Die beiden echten konnten von den Bewohnern gestreichelt und gefüttert werden und auf den Tonnenpferden fand eine Voltigier- und Bodenturnvorführung der Schülerinnen statt. Von beiden Programmpunkten waren die Bewohnerinnen und Bewohner gleichermaßen begeistert. Das Fest im Therapiezentrum Ybbs diente gleichzeitig auch als Auftaktveranstaltung eines ganz besonderen, in Österreich einzigartigen Projektes: Pferde werden zu Menschen mit Behinderung in Therapie- und Sozialzentren gebracht, wo sie zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden. Bisher war dies nur umgekehrt möglich, jetzt haben aber auch Menschen, die den Weg zum Pferdehof nicht schaffen, die Möglichkeit, von der therapeutischen Wirkung im Umgang mit dem Pferd zu profitieren. Um zu spüren, wie therapeutisches Reiten wirkt, durften auch die Schülerinnen und Schüler aufs Pferd, um zu erfahren, wofür sie 72 Stunden arbeiteten. Das therapeutische Reiten stärkt den Körper, animiert zur korrekten Haltung oder hilft, Vertrauen nach Traumata wieder zu erlangen.
Und ganz nebenbei wurde durch das gemeinsame Anpacken auch noch der Gruppenzusammenhalt und der Teamgeist der Jugendlichen gestärkt, denn egal ob Stallarbeit, kochen oder Planung des Festes: für ein gelungenes Projekt mussten alle zusammenhalten.
Text und Fotos: HLW 23, Sta. Christiana